Christopher Street Day
Aus dem Vorwort zu meiner Ausstellung zum CSD im HellMa:
Nach meiner Ausstellung „unter Wasser“ ist dies meine 2. Ausstellung im HellMa.
Warum nun der Christopher Street Day? So wie der „Karneval der Kulturen“ gehört die Demonstration des CSD zu den festen Größen im Eventkalender Berlins. 2009 wollte ich mir die Sache nur mal ansehen. Die Kamera hatte ich mitgenommen um evtl. mal ein paar Fotos zu machen. Es wurden mehrere Hundert. Das Gleiche auch in den folgenden Jahren. Nach welchen Gesichtspunkten wählt man nun die Bilder aus?
Ich wollte dem eigentlichen Grund des CSD Rechnung tragen. Deshalb habe ich die Fotos ausgewählt, die dokumentieren, dass Homosexualität in der Gesellschaft eben nicht überall akzeptiert wird. Gleiche Teilnehmer mit dem gleichen Schild beweisen zum Beispiel, dass auch im „offenen Berlin“ Schwule immer noch beleidigt und ausgegrenzt werden. Welche Probleme junge Menschen haben sich zu outen, kann man sich als Außenstehender nicht vorstellen. Bei der Bildauswahl habe ich versucht eine Auswahl von allen „Richtungen“ der Demonstrationen zu zeigen: Als erstes natürlich die politischen Anliegen des Zuges wie „Ehe für alle“ oder unter welchen Gefahren Schwule und Lesben in anderen Ländern leben. Ich zeige Schwule, Lesben, Transgender und einige sexuelle Ausrichtungen. Diese darzustellen ohne dass die Sache zur Freakshow wird, verletzend oder voyeuristisch wirkt, war eines der schwersten Dinge bei der Auswahl.
Der CSD ist aber auch Karneval und Party. Auch das gehört dazu. Ich habe große Hochachtung vor der Fantasie und dem Geschick der Teilnehmer bei der Gestaltung der Kostüme. Deshalb habe ich einige der für mich schönsten Kostüme hier ausgewählt.